Im Portugiesischen hat das Wort „Cria“ (Brut) zwei wörtliche Bedeutungen: „junges Wesen“ (Tier oder Mensch) und „erschaffen“. In Brasilien wird es häufig verwendet, um auszudrücken, in welchem Slum jemand geboren wurde: „Ich bin Cria von Complexo“. Cia Suave erforschte in ihrer ersten Tanzproduktion unter der Leitung der brasilianischen Choreografin Alice Ripoll bereits den Passinho-Tanz, eine neue Form des Urban Dance Style, die sich aus dem Funk von Rio de Janeiro ableitet und in den Favelas zu einem Hoffnungsträger geworden ist. Passinho verwendet Schritte aus Samba, Capoeira, Hip-Hop und Breakdance. In ihrer zweiten Performance CRIA lässt sich die Gruppe von einer Ableitung des Passinho-Tanzes inspirieren: dem Dancinha (kleiner Tanz), der Funk mit zeitgenössischem Tanz verwebt. In CRIA geht es um das Schaffen einer Gemeinschaft, um Familie und Elternschaft, Freundschaft und Sexualität. Die zehn Tänzer*innen auf der Bühne übersetzen ihre Erfahrungen und Erinnerungen als junge Brasilianer*innen in Bilder und energetischen Bewegungen.
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