The Vacuum Cleaner

von Toshiki Okada  

( )( )( )( )( )  (0)
Culture on Demand 
Kammer I  

Information

Dauer
100 Minuten
Sprache
Deutsch
Weitere Sprache (an bestimmten Terminen)
Englisch
Übertitel in
Englisch
Bühne
Kammer I  

Beschreibung

Während die Türen des Theaters geschlossen bleiben müssen, stellen die Münchner Kammerspiele hier jeden Tag den internen Mitschnitt einer Inszenierung aus dem Spielplan online. Theater für zu Hause.

Am 08. Mai ab 20 Uhr zeigen die Münchner Kammerspiele „The Vacuum Cleaner". Ihr könnt Euch die Produktion im hier eingebetteten Video ansehen oder direkt auf der Seite der Münchner Kammerspiele:

No Future? Schätzungen zufolge haben sich etwa eine Million Japaner*innen aus der Gesellschaft zurückgezogen und verlassen ihr Zimmer kaum oder gar nicht. Man nennt sie Hikikomori. Viele von ihnen wohnen bei ihren Eltern, so lange sie leben. Viele von ihnen können den auf sie ausgeübten Druck, doch endlich zum funktionierenden Mitglied der Gesellschaft zu werden, nicht mehr ertragen. Viele von ihnen sehen ihren Rückzug als Reaktion auf den Zustand der Verhältnisse: „Nicht ich bin sonderbar, die Welt ist es.“

Nach „No Sex“, „Nō Theater“ und „Hot Pepper, Air Conditioner and The Farewell Speech“ inszeniert Toshiki Okada, einer der wichtigsten Theatermacher Asiens und Spezialist im unter-die-Lupe-Nehmen zeitgenössischer japanischer Lebens- und Arbeitswelten, zum vierten Mal an den Münchner Kammerspielen. Sein neues Stück „The Vacuum Cleaner“ spielt am Ort des Rückzugs, im Zuhause. Im Zentrum eine eher ungewöhnliche Familie. In einem engen Haus mit dünnen Wänden, in dem nur das Geräusch des Staubsaugers immer wieder ein wenig Privatsphäre behauptet. Wie lässt sich hier zusammen leben? Oder ist das eigentlich auch egal, irgendwie?

Kritiken

Bild eines*r Kritikers*in

Max
Kuhlmann

qooz - aus dem Leben

Die INSZENIERUNG „The Vacuum Cleaner“ wiederum ist zum Theatertreffen 2020 nach Berlin eingeladen, das im Mai stattfindet. Es wurde als eine der „10 bemerkenswertesten Inszenierungen deutschsprachiger Bühnen des vergangenen Jahres“ (die sogenannte „10er-Auswahl“) nach Berlin eingeladen. Das wiederum hatte mich angesichts der unspektakulären Inszenierung übrigens etwas gewundert, aber gut! Ich schreibe hier wenig über die Inszenierung.
(...)
Es ist jedenfalls keineswegs eine irgendwie aufwühlende Inszenierung, eher ruhig und überschaubar. So arbeitet Toshiki Okada immer wieder an gesellschaftlichen Erscheinungen aus Japan – zum vierten Mal an den Münchner Kammerspielen. Immer etwas zurückhaltend und wahrscheinlich erkennen wir nicht alle Andeutungen und Anspielungen seiner „japanisch“ leisen und natürlich japanisch vornehmen und zurückhaltenden Arbeiten.
...

Max Kuhlmann   // qooz - aus dem Leben

The Vacuum Cleaner, Okadas vierte Arbeit an den Kammerspielen, übertrifft alle seine bisherigen: So poetisch, so zart erzählt er davon, was es heißt, einsam zu sein, wie schnell es gehen kann, der Welt abhandenzukommen.

Und so zeigt „The Vacuum Cleaner“ auf ebenso leise wie absurd melancholische Weise, welche Wirkung die perversen Auswüchse unseres kapitalistischen Systems auf den Menschen haben - sei es nun in Japan oder anderswo.

Okada der Puppenspieler, der sie zu Bambusquerflöte und Fasstrommel tickartig ihre Arme schlenkern, ihre Rümpfe drehen und ihre Beine zucken lässt, während sie ihren Text sprechen. Musik, Bewegung und Sprache sind kunstvoll asynchron choreografiert, wofür Okada bekannt ist. Die Figuren sind Gefangene ihrer unterdrückten Affekte. Sie können ihren Platz im System niemals verlassen.

Bewertungen

Bisher keine Bewertungen

Weitere Hinweise

Hinweise
English Surtitles