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Darstellung einer Produktion FALSTAFF (VoD)

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Information

Dauer
170 Minuten
Pause
1 Pause
Sprache
Italienisch
Weitere Sprache (an bestimmten Terminen)
Englisch
Übertitel in
Deutsch
Bühne
Nationaltheater  

Beschreibung

Aufzeichnung vom 2. Dezember 2020

Vom 5. Dezember 2020, 19.00 Uhr bis 3. Januar 2021, 18.59 Uhr steht die Aufzeichnung als Video-on-Demand auf VIMEO zur Verfügung.

Programmheft

Inhalt

Sir John Falstaff, der enorme, immense Falstaff, wie er sich selbst begeistert nennt, ist in Schwierigkeiten. Sein Bauch, sein größter Stolz, Synonym seiner Stattlichkeit, braucht dauernde Pflege in Form von überreicher Zufuhr an Speisen und Getränken. Aus ebendiesem Grund aber sind seine Mittel erschöpft. Falstaffs Schläue soll Abhilfe schaffen, gepaart mit seiner Pracht als Mann: Er verfasst gleichlautende Liebesbriefe an Mrs. Alice Ford und Mrs. Meg Page, um mit den Herzen der Damen die Vermögen von deren Ehemännern zu erobern. Die beiden „Merry Wifes of Windsor“ aber sind dem großspurigen Galan überlegen, die (lyrische) Komödie nimmt ihren Lauf.

Verdis letzte Oper war sein erst zweiter Ausflug ins komische Genre: Fast fünfzig Jahre nach dem Misserfolg des Frühwerkes Un giorno di regno wagte er sich an den Shakespearschen Stoff, den sein Librettist Arrigo Boito kongenial aufbereitete. Falstaff solle Geist haben, schrieb Verdi an Boito, und der ergänzte zu diesem Zweck die Vorlage, Shakespeares The merry wifes of Windsor, durch Passagen aus Henry IV (in dem Shakespeare Sir John Falstaff erstmals auftreten ließ), sparte nicht an literarischen Verweisen und dichterischen Kunstgriffen und erfand einige der wunderbarsten Schimpftiraden der Literaturgeschichte. Verdi folgte dem Libretto mit einer detailreich durchkomponierten Tour de Force voll Witz und Tiefe, in der die treibende Groteske ebenso unvergleichlich in Musik gesetzt ist wie die lyrischen Momente.

FALSTAFF: Eine kongeniale Zusammenarbeit

In Zusammenarbeit mit Librettist Arrigo Boito schuf Giuseppe Verdi die lyrische Komödie Falstaff, welche am 2. März 1894 am Nationaltheater erstmals aufgeführt wurde. Durchzogen von Witz sowie Tiefe zugleich, handelt die Oper von den Bemühungen des Ritters Sir John Falstaff, die Herzen zweier Damen zu erobern und Zugang zum Reichtum ihrer Männer zu erhalten. Zwei identische Liebesbriefe des Lebemanns mischen die bürgerliche Ordnung auf und die Komödie nimmt ihren Lauf.
Falstaff gilt als Zusammenfassung des gesamten Schaffens Verdis. Aufgrund des Misserfolgs seiner bis dato einzigen Kömodie Un giorno di regno (1840), komponierte Verdi seinen Falstaff erst im hohen Alter. Das Werk wird deshalb nicht selten als sein musikalisches Testament bezeichnet. In William Shakespeares The Merry Wifes of Windsor fand Boito die passende Vorlage für das Werk Verdis, welche mit Passagen aus Henry IV. ergänzt wurde. Die zahlreichen literarischen Verweise sowie dichterischen Kunstgriffe umhüllte Verdi mit einer detailreichen Komposition, welche besonders Falstaffs Flucht vor der Endlichkeit des Lebens, seine Einsamkeit und die treibende Groteske in der Handlung charakteristisch hervorheben.

Zur Inszenierung: Minimalismus im dörflichen Trubel

Die Regisseurin Mateja Koležnik, die erstmals eine Oper inszeniert, interpretiert Falstaff als einen heruntergekommenen Edelmann auf dem Höhenpunkt seiner Midlife-Crisis und verortet die Handlung in einem fiktiven Casino. Die Gleichzeitigkeit der verschiedenen Handlungsstränge und die Wechselbeziehung zwischen Musik, Schauspiel und Worten werden in einer verschachtelten Bühnenkonstruktion mit 16 Türen widergespiegelt. Koležniks künstlerischer Ansatz rührt von der italienischen Cinematographie: Sie ließ sich von Paolo Sorrentino inspirieren, der für La Grande Bellezza 2014 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhielt.

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Weitere Hinweise

Hinweise
Komponist Giuseppe Verdi · Libretto von Arrigo Boito nach „The Merry Wives of Windsor“ und Passagen aus „King Henry IV“ von William Shakespeare