LE NOZZE DI FIGARO

Opera buffa in vier Akten - 1786  

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Oper 
Nationaltheater  

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Sprache
Italienisch
Übertitel in
Englisch
Bühne
Nationaltheater  

Beschreibung

Beschreibung
Die Hochzeit von Figaro und Susanna steht unmittelbar bevor. Als Figaro jedoch erfährt, dass seine Verlobte von einem anderen Mann umworben wird, beginnt ein gefährliches Spiel der Intrigen und Entlarvungen. Zusehends wird offenbar, wie sehr die Protagonisten des Stücks in ein dichtes Netz emotionaler Abhängigkeiten verstrickt sind. Mozart zeigt in Le nozze di Figaro, dass die Liebe mitunter die tiefsten Wunden schlägt – und dass Hoffnung auf Heilung nur für denjenigen besteht, der sich dem Anderen in seiner ganzen Verletzlichkeit auszuliefern bereit ist. Die 1786 uraufgeführte Oper behandelt ein zeitlos aktuelles Thema: die so verwirrende wie faszinierende Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen.

Inhalt
Im Schloss des Grafen Almaviva und seiner Frau, in der Nähe von Sevilla



Erster Akt. Am frühen Morgen.

Es ist der Hochzeitstag von Figaro und Susanna. Figaro, der Kammerdiener des Grafen Almaviva, inspiziert das Zimmer, das der Graf ihm und seiner Braut Susanna als Wohnraum im gräflichen Schloss zugedacht hat. Während Figaro von dem Raum, nämlich ideal zwischen dem Schlafzimmer des Grafen und dem Trakt der Gräfin gelegen, begeistert ist, ahnt Susanna, wieso der Graf ausgerechnet dieses Zimmer ausgesucht hat. Sie macht Figaro klar, dass Almaviva, der seiner Frau überdrüssig geworden ist, sich auf diese Weise ohne weitere Umstände ihr, Susanna, nähern kann. Denn der Graf würde ihr schon seit einiger Zeit Anträge machen und ihr durch seinen Berater Don Basilio mitteilen lassen, dass er, wenn es sein muss auch gegen Bezahlung, gerne von dem alten Herrenrecht, als erster, noch vor dem Bräutigam, mit der Braut zu schlafen, Gebrauch machen würde.

Figaro begreift, dass es um einen Wettlauf mit der Zeit geht. Der Graf wird alles daran setzen, in den nächsten Stunden, noch vor dem für den Abend angesetzten Hochzeitsfest, Susanna zu bezwingen. Er hinterfragt nicht, wieso Susanna ihm von den Avancen erst am Hochzeitstag selbst erzählt.

Nicht nur der Graf stellt sich zwischen Figaro und Susanna, sondern auch Marcellina, ebenfalls eine Angestellte im gräflichen Schloss. Sie möchte die Heirat nicht nur aufschieben, sondern sogar vereiteln. Sie fühlt sich zu Figaro hingezogen, und zu allem Unglück hat er einen Schuldschein unterschrieben, in dem er sich damit einverstanden erklärt, Marcellina zu heiraten, falls er ihr das geliehene Geld nicht bis zu einem bestimmten Tag zurückzahlen kann. Und Zahltag ist heute. Doktor Bartolo aus Sevilla, dessen Hausangestellte sie vor vielen Jahren war, ist angereist, um sie bei ihren Plänen als Advokat zu unterstützen.

Der Page Cherubino ist ebenfalls den Launen des Grafen ausgesetzt. Der Graf möchte ihn aus dem Dienst entlassen. Cherubino erhofft sich nun die Fürsprache von der Gräfin und hat deswegen Susanna aufgesucht. Doch die beiden werden vom Grafen überrascht, der ja einen direkten Zugang zu dem Zimmer hat. Noch gerade kann sich Cherubino verstecken. Doch auch der Graf und Susanna bleiben nicht ungestört, Don Basilio sucht ebenfalls den Weg zu Susanna. In der Hoffnung, dass Basilio schnell verschwindet, verbirgt sich nun auch der Graf selbst im Zimmer. Don Basilio möchte herausfinden, ob der Page, der scheinbar in der Nähe von allen Frauen im Schloss aufzufinden ist, auch näheren Umgang mit ihr, Susanna, oder gar zur Gräfin pflegt.

Der Graf achtet bei aller Gleichgültigkeit gegenüber seiner Frau darauf, dass nicht etwa er als Betrogener dastehen könnte, und kommt aus seinem Versteck. Susanna mit allen diesen Männern in diesem Zimmer wird es mittlerweile zu viel. Als der Graf dann auch noch Cherubino entdeckt, fühlt er sich in seiner Ehre tief gekränkt und macht Susanna bittere Vorwürfe.

Bevor die Situation eskaliert, kommt Figaro mit weiteren Angestellten des Schlosses, um eine Zeremonie zu improvisieren. Offiziell soll der Graf noch einmal Abstand vom „ius primae noctis“, dem alten Herrenrecht, nehmen und Susanna den Schleier der jungfräulichen Unschuld aufsetzen. Der Graf ahnt, warum es Figaro so eilig hat, und kündigt an, die Zeremonie durchzuführen, jedoch am Abend und in aller gemäßen Feierlichkeit.

Figaro muss sich geschlagen geben und kann seine Aggression gegenüber dem Grafen kaum verbergen. Leidtragender dieser Spannungen ist letztendlich Cherubino, der vom Grafen nun endgültig aus dem Schloss verbannt und in die Armee geschickt wird.



Zweiter Akt. Gegen Mittag.

Figaro teilt der Gräfin und Susanna nun mit, wie er weiterhin den Grafen von seinem Plan abbringen will, Susanna zu verführen. Einerseits soll der Graf, der in seiner Eitelkeit immer wieder Anfälle von Eifersucht hat, einen fingierten Brief erhalten, in dem seine Frau von einem unbekannten Liebhaber zum Rendezvous gebeten wird, andererseits soll ein Brief ihn selbst abends in den Garten zu einem Treffen mit Susanna einladen. Statt Susanna soll nun aber Cherubino als Mädchen verkleidet in den Garten gehen. Noch bevor dieser abreisen konnte, hat Figaro ihn im Schloss zurückgehalten, damit dieser seiner Intrige dienlich sein kann. Figaro erhofft sich, dass diese Verwirrungen dazu beitragen, dass er zu seinem Recht als Bräutigam kommt. Die Damen, nicht ganz überzeugt, willigen in seine vagen Pläne ein.

Figaro schickt Cherubino zu den Damen, damit diese seine Verkleidung als Mädchen besorgen. Als Cherubino für einen Moment mit der Gräfin alleine ist und beide gleichermaßen verwirrt voreinander stehen, klopft der Graf an die verschlossene Schlafzimmertür der Gräfin. Cherubino versteckt sich schnell im Ankleidezimmer. Der Graf hat mittlerweile schon den falschen, an seine Gattin adressierten Liebesbrief erhalten und möchte sie zur Rede stellen. Als er verdächtige Geräusche aus dem Ankleidezimmer hört, vermutet er dort schon den versteckten Liebhaber der Gräfin. Als sich die Gräfin weigert, die Tür zu öffnen, zwingt er sie, mit ihr den Raum zu verlassen, um Werkzeug zu holen, mit dem er nun das Kabinett gewaltsam aufbrechen will. Zuvor versperrt er alle Ausgänge.

Susanna, die ungesehen die Situation zwischen den Eheleuten beobachtet hatte, lässt schnell Cherubino entkommen. Da alle Türen verschlossen sind, bleibt ihm nur ein Sprung aus dem Fenster in den Garten hinunter. Sie selbst geht in das Ankleidezimmer und wartet dort auf die Rückkehr von Graf und Gräfin.

Die Gräfin gibt ihrem Mann indessen zu, dass es sich um Cherubino handelt, der sich im Nebenzimmer versteckt hält. Der Graf rast vor Wut, ist aber gleichermaßen wie die Gräfin fassungslos, als nicht Cherubino, sondern Susanna aus dem Kabinett kommt. Voller Scham bittet der Graf seine Frau um Versöhnung.

Diese wiederum gibt zu, dass sie von Figaros Intrige und der fingierten Einladung zum Rendezvous wusste. Als Antonio, der gräfliche Gärtner, jedoch erscheint, um zu melden, dass ein Mensch aus dem Fenster in seine Blumenbeete gesprungen ist, kommt Figaro der Gräfin zu Hilfe. Er selbst sei es gewesen, als er den Graf habe toben hören. Der Graf weiß kaum noch, was er glauben soll. Seine Verwirrung nutzen Figaro und Susanna aus und bitten ihn um die offizielle Erlaubnis zur Heirat.

Schon scheint er dazu bereit, als Marcellina als offizielle Klägerin erscheint. Figaro müsse ihr die geliehene Summe Geld noch heute zurückzahlen, oder er müsse sie noch heute heiraten. Der Graf beraumt für den Nachmittag noch einen Prozess an.



Dritter Akt. Am späten Nachmittag und Abend.

Nachdem Figaros erste Intrige fehlgeschlagen ist, glaubt die Gräfin nicht mehr an seine Pläne. Sie zwingt nun Susanna, persönlich den Grafen in den Garten einzuladen. Aber statt Susanna will sie selbst dort den Grafen im Brautkleid erwarten und der Untreue überführen.

Susanna überbringt dem Grafen die Einladung. Sie muss feststellen, dass es dem Grafen nicht nur um eine schnelle Eroberung geht, sondern um mehr.

Als der Graf jedoch sieht, wie Susanna mit Figaro flüsternd verschwindet, weiß er nicht mehr, woran er ist. Die Sehnsucht nach Susanna lässt ihn vollkommen außer sich geraten.

Als sich in dem von ihm selbst anberaumten Prozess ergibt, dass Figaro ein Findelkind ist und Marcellina seine Mutter und zudem der von ihr bestellte Advokat Doktor Bartolo sein Vater, glaubt nicht nur er, sondern auch Susanna, sich in einem seltsamen Traum zu befinden.

Die Gräfin wiederum beschleunigt ihr Vorhaben. Sie diktiert Susanna einen Brief, der den genauen Treffpunkt im Garten bestimmt.

Kurz bevor das offizielle Hochzeitsfest beginnt, muss der Graf entdecken, dass Cherubino sich noch immer im Schloss befindet. Barbarina, die Tochter des Gärtners Antonio, hat ihn als Mädchen getarnt und stellt zudem in aller Öffentlichkeit den Grafen bloß, der sie offenbar schon öfter besucht hat. Doch noch demütigender ist die Situation für die Gräfin.

Eisig ist die Stimmung, als die offiziellen Hochzeitsfeierlichkeiten beginnen. Nicht nur Susanna und Figaro heiraten, sondern ebenso spontan wie verspätet auch Figaros Eltern Bartolo und Marcellina.

Der Graf, der sich auf seine Instinkte nicht mehr verlassen kann, gerät in plötzliche Euphorie, als er von Susanna heimlich die Einladung zum nächtlichen Rendezvous erhält. Offenbar will sie vorzeitig das Hochzeitsfest verlassen, um zunächst nicht in die Arme ihres Bräutigams zu fallen, sondern in die des Grafen.

Das Hochzeitsfest scheint beendet, noch ehe es richtig begonnen hat. Zuviel liegt in der Luft. Noch folgt die Nacht dem Abend …



Vierter Akt. Nachts.

Figaro erfährt von Barbarina, dass sich Susanna und der Graf noch in dieser Nacht treffen wollen. Er steht unter Schock, seine Mutter erinnert ihn an die Endlichkeit des Schmerzes und des Lebens.

Zuviel staut sich auf in dieser Nacht, die Lebenslügen, blinde und begründete Eifersucht, eingebildete und wahre Liebe, das Annehmen von Rollen und die Sehnsucht, alles Verstellen sein zu lassen.

Als der Graf schließlich erkennen muss, dass zu dem Rendezvous nicht Susanna gekommen ist, sondern seine eigene Frau, hat er nur noch einen Wunsch: dass sie ihm vergibt. Sie tut es, denn sie liebt ihn.

Und alle versuchen zu vergessen, was passiert ist. Figaros Welt, die aus den Angeln gerissen war, scheint nun auch wieder für ihn überschaubar.



Christof Loy

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Komponist Wolfgang Amadeus Mozart · Libretto von Lorenzo da Ponte