SOUTH POLE

Eine Doppeloper in zwei Teilen - 2016  

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Oper 
Nationaltheater  

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Information

Sprache
Englisch
Übertitel in
Deutsch
Bühne
Nationaltheater  

Beschreibung

Beschreibung
1910 begannen zwei konkurrierende Teams ihre Expeditionen in die Antarktis: ein britisches um Robert Falcon Scott und ein norwegisches um Roald Amundsen, im Wettlauf um die Ehre, der erste Mensch am Südpol zu sein. Amundsen gelangte einen Monat vor Scott ans Ziel; Scott und seine vier Begleiter kamen im Schneesturm auf dem Rückweg ums Leben. Der Nachricht von Amundsen Erfolg folgte bald diejenige von Scotts heroischem Scheitern. Scott wurde zur tragischen Legende.

Die Oper von Miroslav Srnka und Tom Holloway erzählt davon, was zwischen den Zeilen der überlieferten Dokumente steht: was in den Männern in der langen Zeit des Winters vor sich geht, welche Empfindungen die Einsamkeit im Eis hervorruft, wie aus der Zusammenarbeit auch Konkurrenz und Anspannung erwachsen, wie sich im Widerstreit von nationalem Pathos und alltäglichen Geschäften absurd komische Situationen ergeben, in welcher Weise die Männer an ihre daheimgebliebenen Frauen dachten. Schließlich ist der Südpol nur ein weißer Fleck in einer weißen Ebene, der Reiz, diesen Punkt zu erreichen, vollkommen abstrakt, ein l'art pour l'art der Grenzüberschreitung.

Erfahren Sie mehr über die Entstehung des Werkes und die Uraufführung am 31. Januar 2016 im Südpol Blog der Bayerischen Staatsoper.

Inhalt
1. Teil

Erstes Telegramm: Der Norweger Roald Amundsen teilt dem britischen Team um Robert Falcon Scott in einem Telegramm mit, dass auch seine Expedition Kurs auf die Antarktis nimmt. Der Wettlauf um die Eroberung des Südpols beginnt.
Ankunft: Beide Teams sind voller Enthusiasmus. Die Briten haben für den Transport Ponys mitgenommen, die Norweger setzen auf arktische Schlittenhunde. Zum Zeitvertreib im Basislager spielen die Briten Ball. Die Norweger planen eine Sauna; es treten erste Spannungen zwischen Amundsen und seinem Teammitglied Johansen zutage.
Winter: In der Dunkelheit des antarktischen Winters scheint die Zeit stillzustehen. Beide Teams hören ihnen vertraute Musik. Die Briten versuchen, ihrem Chef Scott zu erklären, was sie bewegt. Es werden Differenzen zwischen Scott und Oates deutlich. Oates sucht die Einsamkeit und ahnt, dass die Ponys den Anforderungen nicht gewachsen sein werden. Amundsen treibt sein Team voller Unruhe zur Vorbereitung der schweren Aufgabe an. Schließlich drängt er vorzeitig zum Aufbruch. Sein Team zwingt ihn zur Rückkehr in das Basislager. Scott erscheint seine Frau Kathleen. Er vermutet sie auf einer Party und misstraut ihrer Liebe. Start: Johansen begehrt gegen Amundsen auf. Scott ermahnt seine Leute, Tagebuch zu führen. Ein Motorschlitten der Briten versagt seinen Dienst. Amundsen erinnert an das strikte Schreibverbot, das er seinem Team erteilt hat. Beide Teams brechen auf.
Wettlauf: Die Ponys der Briten erweisen sich als untauglich, die Norweger geraten auf ihrem Weg über das Eis immer wieder in Gletscherspalten. Scott wie auch Amundsen befragen den Sinn der gesamten Expedition. Amundsen erscheint die 'Landlady', eine frühere Vermieterin und Geliebte. Sie erklärt, sie müsse Chemikalien kaufen, und verschwindet. Trotz aller Schwierigkeiten kommen beide Teams zu diesem Zeitpunkt gut voran. Die Tötung: Die Briten töten ihre erschöpften und ausgelaugten Ponys. Die Norweger töten ihre Hunde, die ihren Dienst erfüllt haben und als Nahrung für den Rückweg eingelagert werden. Während Scott es als seine Pflicht ansieht, der Schlachtung beizuwohnen, zieht sich Amundsen zu seinem Tagebuch zurück.
Daheim: In einer großen Vision setzen sich Amundsen und Scott mit sich selbst und ihrem jeweiligen Widersacher auseinander und zweifeln neuerlich am Sinn der Expedition. Wieder erscheinen ihnen Kathleen und die Landlady. Es wird deutlich, dass die Landlady mithilfe der Chemikalien seinerzeit Selbstmord begangen hat. Sie fordert Amundsen auf, sich dem Leben zu stellen. Kathleen ist der Eifersucht ihres Mannes überdrüssig. Scott wie auch Amundsen sehnen sich nach Anerkennung und Liebe. Das Gefühl der Einsamkeit wird stärker, das Ringen um den Erfolg härter und die Angst vor dem Scheitern unerträglicher. Der Kampf um den Südpol setzt sich fort.

2. Teil

Briefe: In Briefen an ihre Mütter schildern der Brite Oates und der Norweger Johansen ihre Skepsis und ihre Einsamkeit. Amundsen ertappt Johansen beim Schreiben und bestraft ihn für die Übertretung des Verbots. Pol 1: Die Norweger gelangen an den Pol und stellen ihre Fahne auf. Die Expedition hat ihr Ziel erreicht. Amundsen wird weiterhin von Zweifeln geplagt, die er der Landlady anvertraut. Er hinterlässt Scott einen Brief, der an den norwegischen König gerichtet ist. Dann befiehlt er seinem Team die sofortige Rückkehr.
Die Frauen: Kathleen Scott und die Landlady tauschen sich aus über ihre Ängste und die Sorge um die Männer sowie den Erfolg der Expedition.
Pol 2: Die Briten erreichen den Pol. Scott findet den Brief. Erschöpfung mischt sich mit der Enttäuschung, den Wettlauf verloren zu haben.
Vögel: Der Anblick von Skua-Möwen versetzt Johansen in grimmige Vorfreude auf die bevorstehende Rückkehr. Auf britischer Seite nimmt die Erschöpfung zu; Evans bricht als erster zusammen. Die Norweger treffen auf ihr Depot der geschlachteten Hunde. Amundsen lässt sich zu einem Skirennen gegen Bjaaland hinreißen, das er knapp gewinnt.
Zusammenbruch: Evans ist tot. Die verbliebenen Briten müssen feststellen, dass in ihrem Zwischenlager der Brennstoff in den Kanistern verdunstet ist. Der Not der Briten stehen Überfluss, Übermut und Siegesgewissheit der Norweger gegenüber. Der von Amundsen erwartete Sturm bleibt aus; er wird von seinen Gefühlen überwältigt. Trotz Hunger und Erfrierungen sammeln die Briten Gesteinsfunde. Wilson verteilt Morphium. Oates erkennt, dass er den Strapazen nicht mehr gewachsen ist, und geht in den Kältetod.
Abschiede: Die Norweger erreichen ihr Basislager. Amundsen verkündet, dass er Johansens Beteiligung an der Expedition verleugnen wird, und bricht auf Richtung Heimat. Die drei noch lebenden Briten verkriechen sich in ihre Schlafsäcke. Bowers erfriert. Scott liest aus seinem Tagebuch. Ihn plagen Schuldgefühle. Auch Wilson stirbt. Scott sieht ein letztes Mal seine Frau Kathleen. Sie ahnt den Tod ihres Mannes. Die Landlady erscheint. Auch Amundsen wird von Todesgedanken verfolgt.
Letztes Telegramm: Amundsen erhält die Nachricht von Scotts Tod. Er widmet ihm den Pol.

(c) Henry Arnold

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Komponist Miroslav Srnka · Libretto von Tom Holloway