Der Dichter Rodolfo teilt sich mit dem Maler Marcello, dem Musiker Schaunard und dem Philosophen Colline eine ärmliche Wohnung im Pariser Künstlerviertel Quartier Latin. Bei einer zufälligen Begegnung verlieben sich Rodolfo und seine Nachbarin Mimì unsterblich ineinander, doch werden Streit, Eifersucht und der sich zunehmend verschlechternde Gesundheitszustand Mimìs das Glück der beiden schon bald auf eine harte Bewährungsprobe stellen.
Die »Scènes de la vie de bohème« von Henri Murger waren für den Komponisten Giacomo Puccini und für seine Librettisten Luigi Illica und Giuseppe Giacosa die Inspirationsquelle zu ihrer 1896 uraufgeführten Oper »La bohème«. In der Vorlage sah der Komponist nicht nur den »idealen Stoff für eine Oper« voller Liebe, Eifersucht und großer Gefühle, sondern auch das Potenzial, sein Publikum durch seine Musik zu Tränen zu rühren.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Eine Pause nach ca. 65 Minuten.
Der Regisseur Bernd Mottl hat für das Staatstheater am Gärtnerplatz eine aufregende "La Bohème" inszeniert. Großartige Darsteller und ein hervorragendes Orchester tun ihr Übriges dazu.
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Dem Gärtnerplatz-Ensemble glückt eine beeindruckend ausdrucksstarke "Bohème", und großen Anteil daran hat die Inszenierung von Bernd Mottl. Im Grunde genommen erzählt er eine klassische "Bohème" - nur, dass er sie in die heutige Welt versetzt: WG statt Dachkammer, Nachtclub statt Café. Sicherlich, das bringt Ungereimtheiten mit sich: Wenn sich die Intellektuellen-Gang um Marcello und Rodolfo mit Tablet-Computern vergnügt, Fastfood-Fritten um sich schmeißt und modisch einwandfreie Punker- oder Skater-Ausstattung trägt, aber das Pathos früherer Bettelstudenten pflegt, entsteht eine gewisse Schieflage.
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Trotzdem geht das Konzept auf, denn der stärkste Effekt funktioniert absolut: Mottl löst die historische Distanz zum Bühnengeschehen auf.
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Was das visuelle Erlebnis aber vor allem eindrücklich macht, sind die plakativen Farbkontraste. Alles am Bühnenbild ist Schwarz-Weiß. Wände, Graffiti, Möbel, der Schnee vor pechschwarzem Hintergrund. Aber die Menschen, die sind kreischend bunt. Und sie werden von Bernd Mottl mit Lust in Bewegung versetzt.
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/oper-wie-im-richtigen-leben-1.4388747
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