Das Residenztheater (Bayerisches Staatsschauspiel) ist eines der traditionsreichsten und mit einem Ensemble von über 50 Schauspieler*innen und mehr als 450 Mitarbeiter*innen größten Sprechtheater im deutschsprachigen Raum. Seine Historie beginnt im 18. Jahrhundert als Kurfürstliches Hof- und Nationaltheater. Bespielt werden drei Spielstätten: das Residenztheater am Max-Joseph-Platz mit 881 Plätzen, das Cuvilliéstheater mit 437 Plätzen und der Marstall mit ca. 146 Plätzen, alle in unmittelbarer Nachbarschaft der Residenz im Herzen Münchens. Seit 2019 ist Andreas Beck Intendant. Das Residenztheater unter seiner künstlerischen Leitung steht für ein Ensembletheater, das den Schwerpunkt auf zeitgenössische Dramatik mit Uraufführungen und Neudichtungen neben der Pflege eines klassischen Repertoires legt. Klassische Stoffe und Texte werden aus dem Hier und Jetzt heraus befragt und erfahren eine Neudichtung oder Übertragung. Mit der Uraufführung von Ewald Palmetshofers für das Residenztheater als Auftragswerk entstandenem Theatertext «Die Verlorenen» wird die erste Spielzeit der neuen Intendanz am 19. Oktober 2019 im Residenztheater eröffnet.
( (c) Residenztheater)
(Fast) alles auf null: am Residenztheater beginnt mit der Spielzeit 2019/20 eine neue Ära. Mit Andreas Beck kommt ein neuer Intendant, und der bringt aus Basel nicht nur jede Menge neue Schauspielerinnen und Schauspieler mit – keine Sorge: einige „alte“ sind auch geblieben und nicht mit Martin Kušej ans Wiener Burgtheater gegangen. Auch eine Regiegröße wie Simon Stone oder Hausautor Ewald Palmetshofer versprechen Kontinuität in bestem Basler Qualitätssinn. Beck, ein großer Kommunikator, kennt das „Resi“, er war hier schon Dramaturg, und seine Wahl zum Intendanten ist vielversprechend. Schließlich wurde das Theater Basel 2018 deutschsprachiges „Theater des Jahres“. Beck hat für das Residenztheater ein voluminösen Spielplan präsentiert, mit Klassikern, mit neu Geschriebenem oder auch Überschriebenem – also Altes neu interpretiert. Bespielt werden weiterhin das grosse Haus im Residenztheater, das Rokoko-Schmuckstück Cuvillies-Theater und als Werkstattbühne der Marstall. Und ab und zu wird man auch ins Freie gehen, etwa in den Olympiapark.
( (c) Peter Eidenberger)