Niedrigschwelliger Zwischen-Ort: so hat die Schauspielerin, Sängerin und Kabarettistin Christiane Brammer einmal das Theater beschrieben, das erst 2015 aufgemacht hat. Was ein bisschen geschwollen klingt, trifft die Sache bestens. Denn das Hofspielhaus will es den Leuten nicht schwer machen. Die Kunst kommt hier leicht daher, das Ambiente ist angenehm unedel, lässt einen nicht in Ehrfurcht erstarren – wie vielleicht bei den „Großen“, Staatsoper, Resi und Kammerspiele, zwischen denen man hinter der Maximilianstraße angesiedelt ist.
So jung das Haus noch ist, so schnell hat man sich hier ein Stammpublikum erspielt. Das Hofspielhaus hat kein eigenes Ensemble, mit dem Ergebnis, dass das Programm auf der kleinen Bühne so bunt ist wie die Künstler, die hier vorbeischauen. Ob Vorstadt-Drama oder Operetten-Umdichtung, ob Kabarett oder Comedy, ob Jazz, bayerischer Crossover oder Seventies Groove, ob ImproTheater oder Mundart-Slam: hier hat die Unterhaltung einen kleinen, aber feinen Platz. Und wem das immer noch zu fad ist, der muss halt in die Burlesque-Show gehen. Auch sowas gibt’s hier.
Nomen est omen: das Hofspielhaus hat natürlich auch einen Hof gibt, und in dem wird auch gespielt, im Sommer. Ein putziger Ort, mit einem Nachteil: er ist noch kleiner als das Theater. Und das heißt: noch früher sich um Karten bemühen, wenn etwa Éxuperys Kleiner Prinz vorbeischaut.