Yung Faust

nach Johann Wolfgang von Goethe  

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Culture on Demand 
Kammer II  

Information

Dauer
60 Minuten
Bühne
Kammer II  

Beschreibung

Am 24. März ab 18 Uhr zeigen die Münchner Kammerspiele "Yung Faust" als Live-Cam-Performance: Die Darsteller spielen physisch getrennt in Ihren eigenen Wohnungen - und das in einem Stück über Nähe. Verfolgt das spannende Experiment live im hier eingebetteten Video oder direkt auf der Seite der Münchner Kammerspiele.

„Erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält,“ will Faust und begibt sich auf die Suche: Rausch, Verjüngung, Sex und Zauberei. „Ich will in dieser Stunde mehr gewinnen als in des Jahres Einerlei.“ Faust lässt alle Vernunft fahren (oder versucht es zumindest), gibt Kontrolle ab und hofft im intensiven Leben die Welt endlich zu begreifen. Die Regisseurin Leonie Böhm sagt: „Ich bin Faust“ und legt zusammen mit den Schauspieler*innen Annette Paulmann, Julia Riedler und Benjamin Radjaipour die echten Gefühle im alten Faust-Text frei. So wie die Cloudrapper*innen der Gegenwart ihrem Künstlernamen ein „Yung“ hinzufügen und damit nicht nur buchstäbliche Jugend anzeigen, sondern auch ihren frischen Zugriff auf die Welt und die Beziehungen in ihr, will „Yung Faust“ den allzu viel gesprochenen Sätzen des mächtigen alten weißen Mannes (Goethe) eine verletzliche Unmittelbarkeit abgewinnen. Echte Zitate, echte Begegnungen: „Mein Busen fängt mir an zu brennen!“

Kritiken

Natürlich bekommt man in diesem „Yung Faust“ eben nicht den alten homosexuellen weißen Mann vorgeführt, der mit seiner sabbernden Gier nach den längst vergangenen Früchten dieser Welt ohnehin schon längst nicht mehr Theater, sondern eher Me-too-Debatte bespielen sollte. Doch seine Sehnsüchte und Gefühle, seine Beschränkungen, Ängste und seine Verzweiflung, das ist es, was Leonie Böhm und ihr Ensemble, bestehend aus drei Schauspielern und einem Musiker, interessiert hat. Seine: die sie mit Hilfe des Textes auch zu ihren machen, und die damit in die unmittelbare Gegenwart geholt werden.

Leonie Böhm macht es nur mit Goethes „Faust“, und das ist beeindruckend. Sie nimmt den Text spielt mit ihm, baut ihn neu zusammen. Zurück bleibt reinste, schönste Assoziation über den verzweifelten Überdrüss an einfach allem.

Bewertungen

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Weitere Hinweise

Hinweise
Download-Link zum Abendprogramm:
https://www.muenchner-kammerspiele.de/download/6299/6299-yung-faust-abendprogramm-(c)-annika-reiter-muenchner-kammerspiele-double-standards-berlin.pdf