Es gibt Theater mit einer ganz eigene Ästhetik, und sie pflegen diese, ohne dass es je langweilig würde. Das Metropoltheater ist so ein Phänomen. Ein paar Minuten Fußweg von der U-Bahnstation Freimann entfernt, empfängt uns zwar im Foyer der 50er-Jahre-Charme des ehemaligen Kinos. Aber das, was Jochen Scholch und sein Team auf der Bühne präsentieren, ist zeitlos.
Poetisch und bildstark, das sind Begriffe, die oft fallen, wenn über Produktionen des Metropoltheater berichtet wird. Die Dramen, Prosatexte, aber auch Bilderbücher und Filmstoffe, die sie hier auf die Bühnen bringen, konzentrieren immer auf den Kern, ein Geschichte erzählen, eine Gesellschaft zeigen. Theater ist für Schölch ein Ort der Reibung, aber statt zu provozieren setzen sie hier auf die leise Erkenntnis, auf Empathie. Kein Zufall, dass das Metropol mit seinem Blick auf die Welt schon etliche Preise eingeheimst hat, den Bayersichen Theaterpreis etwa, und zuletzt war man gar drei Mal hintereinander bestes Off-Theater im deutschsprachigen Raum.
Bespielt wird nicht nur das Theater - der alte Filmvorführsaal mit 160 herrlichen alten Kinostühlen. Auch das neue hinzugebaute Retro-Glasfoyer wird genutzt: für Lesungen und kleinere Theaterproduktionen.