PALMASOLA

Ein Rechercheprojekt von Christoph Frick und KLARA Theaterproduktionen  

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Schauspiel 
Therese-Giehse-Halle  

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Information

Sprache
Deutsch
Bühne
Therese-Giehse-Halle  

Beschreibung

Kokain ist die zweithäufigste illegale Droge in Europa. Handel und Konsum steigen europaweit stetig. 2021 wurden allein in Deutschland zwischen Januar und März 16 Tonnen Kokain sichergestellt, 2020 waren es insgesamt 10 Tonnen. Wer sich als Europäer*in als Drogenkurier verdingt, kann mit Glück an den unglaublichen Gewinnspannen im Handel mit dem weißen Gold teilhaben. Wer dabei in Bolivien von der Polizei aufgegriffen wird, landet mit hoher Wahrscheinlichkeit in Palmasola, dem größten Gefängnis des Landes. Der Ort nimmt in der zynischen Rankingliste der „härtesten Knäste“ der Welt seit Jahren zuverlässig einen Spitzenplatz ein. Der bolivianische Staat stellt keine Zellen, sondern die Insassen müssen sich ihre Unterkünfte mieten, kaufen oder bauen, unter Umständen auch erkämpfen. Die Spannweite reicht von einfachen Pritschen bis zu komfortablen Unterkünften der Wohlhabenden und Bandenführer. Hier sitzen 70 Prozent der Häftlinge ohne Urteil ein. Viele warten seit Jahren vergeblich auf ein Gerichtsverfahren, doch ohne Geld gibt es auch kein Recht.
Palmasola erzählt von den Überlebenstrategien, Träumen und Albträumen der Häftlinge in der neoliberalen Versuchsanstalt und untersucht die Gesetzmäßigkeiten dieses „Staates im Staat“. Was sind Recht und Gerechtigkeit? Nach welchen Kriterien organisieren sich Gemeinschaften? Wie nehmen Kinder, die in diesem Gefängnis aufwachsen, die Welt wahr? Nach einer erfolgreichen Europapremiere in der Schweiz und der Einladung zum Schweizer Theatertreffen 2020 kommt die Produktion, die anhand aktueller Recherchen um den Einfluss von COVID-19 auf die Haftbedingungen erweitert worden ist, in die Münchner Kammerspiele.

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