COPPÉLIA

Ballett in drei Akten - 1975  

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Ballett 
Nationaltheater  

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Information

Altersempfehlung
Ab 6 Jahren
Dauer
120 Minuten
Pause
1 Pause nach Akt I
Bühne
Nationaltheater  

Beschreibung

Beschreibung
Alles fängt damit an, dass ein Mann sich eine Frau erschafft – eine Holzpuppe, die zum Leben erweckt werden soll. Dr. Coppélius heißt der sehnsüchtig einsame Schöpfer, eine Art Magier, ein Hexenmeister im fortgeschrittenen Alter, Typ verrückter Professor, Diagnose: Frankenstein-Komplex. Der junge Franz, der eigentlich mit Swanilda verlobt ist, erkennt die Täuschung nicht und verliebt sich in ebendiese schöne Puppe Coppélia, die tagaus, tagein in vornehmer Passivität im Fenster sitzt. Als Franz in das Haus einbricht, um seiner Angebeteten nah zu sein, wird er von Coppélius erwischt und durch allerlei Zauber(trank)kunst außer Gefecht gesetzt. Was beide nicht wissen: Swanilda ist Franz in ihrer Neugierde zuvorgekommen und hatte sich schon vorher ins Haus geschlichen, Coppélia als Puppe entlarvt und sich schnell versteckt, als Franz auftauchte. Während Coppélius versucht, die Lebensgeister von Franz auf Coppélia zu übertragen, hat Swanilda den Platz der Puppe eingenommen und erwacht nun vorgeblich zum Leben. Der „Zauber“ wird aufgelöst als Franz wieder aus seinem Delirium erwacht und die beiden miteinander fliehen. Coppelius bleibt allein zurück.
Roland Petits Choreographie von Coppélia (1975) stellt sich den gestern wie heute spannenden Fragen um blinde Liebe und die Idealisierung des perfekten Menschen mit Humor und ironischem Augenzwinkern. Das Ballett, das 1870 mit Musik von Léo Delibes und nach E.T.A. Hoffmanns literarischer Vorlage Der Sandmann uraufgeführt wurde, spielt in Petits Version in einer Garnison Ende des 19. Jahrhunderts: Synchronisierte Formationen der Soldaten treffen auf stilisiert affektierte Bewegungen der Frauen – sind wir nicht alle ein bisschen Marionette? Das ursprünglich in Galizien verortete Setting liefert eine bunte musikalische Vorlage für lokale Volkstänze (wie den Czárdás oder die Mazurka), die durch den charakteristischen Stil von Petit in Richtung Broadway gefärbt werden. Aber auch in den klassisch interpretierten Sequenzen werden die Tänzer immer wieder zu Revue-Pin-ups mit Show-Effekt, kokett wackelnden Schultern und schillernden Jazzhands.

Inhalt

Akt I
In einem Dorf in Galizien, Ende des 19. Jahrhunderts.

Auf dem Vorplatz einer Kaserne treffen sich die Soldaten mit ihren Frauen, ausgelassene Heiterkeit. Das Liebespaar der Stunde, Franz und Swanilda, wird bald Hochzeit feiern. Jedoch schwärmt Franz nebenbei noch für eine andere Dame, die lesend im Fenster des Dr. Coppélius sitzt. Swanilda, die die Avancen ihres Verlobten durchaus mitbekommt, ist eine aufgeweckte, von gesundem Pragmatismus geküsste junge Frau, die sich nicht allzu viele Sorgen um seine Verirrungen macht. Aber auch sie ist neugierig, wer die schöne Fremde im Fenster ist. Gemeinsam mit ihren Freundinnen bricht sie in das Haus des Coppélius ein, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Akt II
Im Haus des Dr. Coppélius

In Coppélius’ Abwesenheit inspizieren die Mädchen das Haus und seine unheimlichen Gegenstände. Als sie endlich Coppélia und ihr Geheimnis entdecken, kommt Coppéius zur Tür herein. Die Mädchen fliehen, Swanilda jedoch versteckt sich. So wird sie Zeugin einer skurrilen Liebesszene: Coppélius in zärtlicher Vertrautheit mit seiner Puppe. Zunächst ein Dinner bei Kerzenschein, dann ein beherzter Walzer – die Simulation scheint vollkommen. Plötzlich taucht Franz auf, der seiner angebeteten Coppélia nun endlich begegnen möchte. Coppélius nimmt all seinen Hokuspokus zusammen, flößt ihm einen (Zauber)Trunk ein und versucht das Unmögliche – er will die Lebensenergie von Franz auf Coppélia übertragen. In der Zwischenzeit hat Swanilda den Platz von Coppélia eingenommen. Sie spielt das Spiel mit und erwacht zum Leben, zunächst mechanisch, nach und nach aber mit der ganzen Kunst ihrer Beweglichkeit. Coppélius ist entzückt. Als es Swanilda alias Coppélia zu bunt wird und sie sich gegen die Besitzansprüche ihres vorgeblichen Schöpfers sperrt, deckt sie den Schwindel auf, schnappt sich den gerade aus dem Delirium erwachten Franz und verschwindet mit ihm.

Akt III
Wieder auf dem Vorplatz der Kaserne

Alle haben sich versammelt, Franz und Swanilda feiern Hochzeit. Der niedergeschlagene Coppélius taucht mit seiner nun kleiderlosen Puppe auf – sie zerfällt ihm in seinen Armen.

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